Ein Österreicher wurde am Flughafen München festgenommen, der einen Wohlfahrtsverein um 1,3 Mio. Euro betrogen hatte. Jetzt wartet er in einer Zelle in Landshut auf seine Auslieferung ins Nachbarland, statt den Ausblick auf’s Meer auf der griechischen Insel Kos zu genießen.
Ein 46-jähriger Österreicher hat offenbar einen wohltätigen Verein über den Tisch gezogen, der sich um die Schwächsten in unserer Gesellschaft bemüht. Die Justiz im oberösterreichischen Innkreis zumindest wirft dem Linzer Betrug in Millionenhöhe und Fälschungsdelikte vor und hat ihn daher mit internationalem Haftbefehl gesucht. Nun wird der Gesuchte sich seiner Verantwortung in der Alpenrepublik stellen müssen, nachdem Bundespolizisten ihn am Freitagmorgen, 19. August 2022, kurz vor seinem Flug auf die griechische Urlaubsinsel Kos festgenommen haben. Aktuell wartet der Festgenommene in der Landshuter Haftanstalt das durch die Generalstaatsanwaltschaft München betriebene Auslieferungsverfahren ab.
Er war offenbar auf dem Weg, sich von ergaunertem Geld einen schönen Urlaub zu gönnen. Kurz vor Einstieg in den Ferienflieger Richtung Griechenland am frühen Freitagmorgen jedoch klickten im Erdinger Moos die Handschellen. Der Österreicher soll Ende letzten Jahres einen wohltätigen Verein um mehr als eine Million Euro geprellt haben. Er soll laut Staatsanwaltschaft mit exorbitanten Gewinnversprechen in Oberösterreich einen Vertreter des Vereins dazu gebracht haben, 1,3 Millionen eines Investors an ihn zu überweisen. Moralisch erschwerend hinzu kommt sicherlich, dass das Geld des betrogenen Vereins eigentlich dafür verwendet werden sollte, um Kindern in den ärmsten Ländern dieser Welt die nötige Bildung zukommen zu lassen.
Nachdem der Gauner offenbar nach Erhalt des Geldes weder für den Geldgeber noch für die Justiz erreichbar war, haben die Strafverfolger in Ried im Innkreis mit internationalem Haftbefehl wegen Betrugs nach dem Linzer gesucht. Nun haben Bundespolizisten am Münchner Airport die internationale Fahndungsnotiz aus dem Nachbarland entdeckt und den 46-Jährigen festgenommen.
Nach Haftantrag der für das Auslieferungsverfahren zuständigen Generalstaatsanwaltschaft in München haben die Grenzpolizisten den Festgenommenen zum Haftrichter nach Landshut gebracht und anschließend auf richterliches Geheiß in die dortige Justizvollzugsanstalt. Dort muss der Oberösterreicher nun das Auslieferungsverfahren abwarten.