Einen schweren Stromschlag von einer Hochleitung der Bahn hat am Samstag ein Arbeiter in Traunstein bekommen, der mit einer Hebebühne an der Leitung arbeitete. Er erlitt dadurch lebensgefährliche Verletzungen.
Ein 27-jähriger Mitarbeiter eines Verkehrstechnik-Betriebes führte am Samstag, 19.03.2016 gegen 02:50 Uhr Arbeiten an einer Hochleitung der Bahnanlage im Bahnhofsbereich durch und bekam hierbei einen schweren Stromschlag. Er erlitt dadurch lebensbedrohliche Verletzungen. Die Kriminalpolizeiinspektion Traunstein hat die Ermittlungen zur genauen Unfallursache aufgenommen. Der aus Brandenburg stammende Mann steuerte eine selbstfahrende Hebebühne, um Arbeiten an der Hochleitung der Bahn durchführen zu können. Aus bislang noch ungeklärter Ursache bekam er dabei einen Stromschlag im fünfstelligen Volt-Bereich. Er erlitt dadurch lebensbedrohliche Verletzungen und wurde in ein Unfallklinikum eingeliefert. Der Dauerdienst der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein übernahm noch in der Nacht die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang.
Schon wieder ein Bahnstromunfall
Kein Bahnsystem fordert so viele Menschen- und Tieropfer wie das elektrische.
Die Vogelopferzahl je Streckenkilometer ist im Bahnbetrieb sogar größer als auf der Straße.
Dennoch wird immer weiter elektrifiziert, auch dort, wo es aus Leistungsgründen nicht erforderlich wäre.
25 Bahnstromunfälle mit Menschen bundesweit in einem Jahr – es sind nicht nur Betrunkene oder angeblich dumme Jugendliche. Wie beim tödlichen Bahnstromunfall jüngst in Fürstenwalde passiert, unterschreitet den notwendigen Sicherheitsabstand zum Fahrdraht bereits, wer auf einem Kesselwagen etwa in 1 Meter über Bahnsteighöhe steht.
Häufig nahe der Wohnbebauung stehen Fahrleitungsmasten und Kesselwagen, auf die man leicht klettern kann. Anstelle von Warnschildern sollte es Kletterschutz geben. Schließlich sind alle Leitern an Bahnfunkmasten gegen ungefugtes Klettern geschützt.
Auch Anlagen der öffentlichen Stromversorgung sind in Bereich von Wohnbebauungen durch Erdverkabelung oder verkabelte Freileitungen sicherer als elektrische Bahnanlagen.
Grünstrom allein macht noch keinen nachhaltigen Bahnbetrieb, zumal dieser an den Stromschlagrisiken nichts ändert.
Mit Grünstrom kann man auch ohne Oberleitung fahren. Z.B. mit Batterieantrieb, den es zu DB-Zeiten gab und der mit aktueller Batterietechnologie leistungsfähiger wäre. Oder man wandelt bislang abgeregelten Grünstrom in Power to Liquid-Krafstoff um.
http://www.faz.net/aktuell/technik-motor/umwelt-technik/johanna-wankas-audi-a8-wird-mit-kuenstlichem-diesel-betankt-13547499.html
Dieselbetrieb mit solchen Kraftstoffen ist klima- und umweltfreundlich, verursacht keine Stromunfälle, benötigt keine Stromtrassen und kann zum abgasemissionsfreien Fahren sogar Bremsenergie nutzen:
http://www.mtu-report.com/de-de/Service/Neuigkeiten/MTU-praesentiert-Hybrid-PowerPack-auf-der-Bahnmesse-Railtex
http://www.freiepresse.de/WIRTSCHAFT/WIRTSCHAFT-REGIONAL/Erzgebirgsbahn-schickt-bald-ersten-Hybridzug-auf-Testfahrt-artikel9346058.php
Wer weiß, wann der Brennstoffzellenantrieb auf Grünstrombasis einmal praxistauglich ist. Bis dahin bietet der Dieselbetrieb auf grüner Kraftstoffbasis jedenfalls Klima- und Umweltschutz ohne die Stromopfer des Oberleitungsbetriebs.