Die Wahrnehmung eines Zeugen über ein verdächtiges Fahrzeug in Traunreut und die koordinierten polizeilichen Fahndungsmaßnahmen waren der Schlüssel zum Erfolg: Insgesamt fünf Personen, darunter auch ein 16-jähriges Mädchen, nahmen Beamte verschiedener Dienststellen des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd am Donnerstagmorgen, 6. April, nach einem Einbruch fest. Gegen einen 18- und einen 20-Jährigen laufen Ermittlungen wegen weiterer zurückliegender Taten in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein.
Kurz vor 4 Uhr morgens ging eine Einbruchs-Alarmmeldung bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums ein. Bei dem betroffenen Tatobjekt handelte es sich um eine Tankstelle mit angegliedertem Geschäft in Traunreut, Ortsteil Matzing, direkt an der B 304 gelegen. Sofort wurden Streifenbesatzungen der Polizeistation Traunreut sowie der Polizeiinspektionen Trostberg und Traunstein in den Einsatz geschickt. Nur Minuten später informierte ein Zeuge die Polizei über eine verdächtige Wahrnehmung vor der Tankstelle. Der Mann konnte einen ohne Licht wegfahrenden Pkw beschreiben und dessen Fahrtrichtung angeben. Wiederum nur Minuten später gelang es einer Streifenbesatzung der Polizeistation Traunreut diesen in Richtung Trostberg fahrenden Pkw zu stoppen. Die drei Insassen, eine 16-jähriges Mädchen und zwei 17 und 18 Jahre alte Jugendliche ließen sich widerstandslos festnehmen.
Keine Stunde nach dem Einbruch in die Tankstelle meldete ein Traunreuter den Diebstahl seines Kleintransporters bei der Polizei. Für die in und rund um Traunreut fahndenden Beamten lag der Schluss nahe, dass zwei noch abgängige Tatverdächtige mit diesem Fahrzeug die Flucht angetreten haben mussten. Seitens der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums wurde die weitere Fahndung nach dem entwendeten Fahrzeug koordiniert und zusätzliche Dienststellen einbezogen. Auch ein Polizeihubschrauber war für Fahndungsmaßnahmen im Einsatz.
Schließlich konnten Beamte der Polizeiinspektion Fahndung Rosenheim den Fiat Ducato auf der A 8 in Richtung München fahrend ausfindig machen. Auf Anhaltesignale der Schleierfahnder reagierten die Insassen jedoch nicht und setzten ihre Flucht fort. Zur Minimierung möglicher Verkehrsgefahren für Unbeteiligten, beließen es die Schleierfahnder bei der direkten Nachfahrt mit nur einem Streifenfahrzeug. Im Umfeld wurden jedoch weitere Streifen zugeführt, auch folgten in großem Abstand weitere Polizeifahrzeuge den Flüchtenden. Diese schlugen letztendlich den Weg Richtung Bad Feilnbach ein und setzten ihre Flucht auf Forststraßen fort. Durch die strategische Platzierung der eingesetzten Kräfte kam es letztendlich zur Anhaltung des Fluchtwagens durch Beamte der Polizeiinspektion Miesbach. Der Kleintransporter kollidierte noch leicht mit dem stehenden Polizeifahrzeug und hielt an. Die beiden männlichen Insassen im Alter von 18 und 20 Jahren, beide nicht im Besitz von Fahrerlaubnissen, ließen sich daraufhin widerstandslos festnehmen, verletzt wurde niemand.
Die Ermittlungen zu dem Einbruch in Matzing bei Traunreut hat die Kriminalpolizeiinspektion Traunstein unter Leitung der Staatsanwaltschaft Traunstein übernommen. Die beiden 18- und 20-jährigen jungen Männer haben mittlerweile drei weitere, zurückliegende Einbrüche in den Landkreisen Traunstein und Rosenheim gestanden.
Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte gegen beide Heranwachsende Untersuchungshaftbefehle bei dem zuständigen Ermittlungsrichter. Dieser folgte dem Antrag und ordnete Untersuchungshaft an. Die 18- und 20-jährigen Tatverdächtigen wurden in Justizvollzugsanstalten eingeliefert.