Innerhalb von zwei Tagen gab es im S-Bahnnetz nördlich von München zwei schwere Unfälle. Am Freitag rammte eine S-Bahn im Landkreis Dachau einen Schneepflug. Der Fahrer des Pfluges hatte den Zug übersehen und wurde bei dem Bahnunfall schwer verletzt. Am Samstag kürzte ein 19-Jähriger im Landkreis Freising auf einem Trampelpfad übers Gleis ab und wurde von einem Regionalzug erfasst. Er überlebte unter anderem mit einem Schädelbruch.
Am Freitag, 16.12.2022, überquerte ein 21-jähriger Fahrer mit einem Räumfahrzeug den unbeschränkten Bahnübergang in Markt Indersdorf im Landkreis Dachau und übersah eine herannahende S-Bahn. Der Zug fuhr frontal in den Traktor und zerteilte ihn in der Mitte. Der Fahrer des Schneeräumers wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Der Lokführer erlitt einen Schock und musste von Rettungskräften betreut werden. Glücklicherweise wurde niemand von den 15 Fahrgästen in der S-Bahn verletzt. Die Bahnstrecke war stundenlang gesperrt.
Am Sonntag, 18.12.2022, nahm ein 19-Jähriger gegen 18 Uhr in Pulling im Landkreis Freising über das Gleis eine Abkürzung und wurde von einem Regionalzug erfasst, der auf dem Weg nach Regensburg war. Der Lokführer des Zuges hatte die Person auf dem Gleis in der Dunkelheit und bei Nebel nicht wahrgenommen, jedoch einen Schlag verspürt und musste später vom Dienst abgelöst werden. Die Bundespolizei hat Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr wegen des Personenunfalls aufgenommen. Der Verunfallte ist nach Auskunft der Ärzte von Sonntagmorgen, 18. 12., stabil und hat nach den Notoperationen in der Nacht gute Prognosen. Er gilt aber nach mehreren Brüchen wie Kopf- und anderweitigen Verletzungen als schwerverletzt.