Mit einer Betrugsmasche sind in den vergangenen Wochen in der Stadt München und im Landkreis München vier Firmen um insgesamt über eine Million Euro betrogen worden. Die Polizei warnt vor manipulierten E-Mail-Verkehr zwischen Geschäftspartnern.
Die Polizei München warnt Unternehmen vor einer aktuellen Betrugsmasche. Unbekannte Täter manipulieren hierbei den E-Mail-Verkehr zwischen Geschäftspartnern, um im Anschluss durch veränderte Zahlungsdaten widerrechtlich das Geld aus Überweisungen zu erlangen.
Nach aktuellem Ermittlungsstand erlangen die Täter auf bislang nicht abschließend feststehende Art und Weise (möglicherweise über sogenannte Phishing-Mails) Zugang zum EMail-Verkehr der geschädigten Unternehmen. Dieser wird über einen gewissen Zeitraum beobachtet und anschließend manipuliert. Die Manipulation erfolgt beispielsweise über das Verschieben von E-Mails mit ihrem eigentlichen Geschäftspartner in einen Spam-Ordner.
Im E-Mail-Eingang wird anschließend nicht mehr mit ihrem Geschäftspartner kommuniziert, sondern nunmehr mit den Tätern. Im Anschluss werden die Kontodaten berechtigter Rechnungen unbemerkt verändert oder eine entsprechende Veränderung mitgeteilt.
Die in der Folge angewiesenen Überweisungen erfolgen somit nicht mehr auf das Konto der begünstigten Unternehmen, sondern auf ausländische Bankverbindungen. Durch diese Begehungsweise wurden in den vergangenen Wochen bei vier geschädigten Unternehmen im Raum München Beträge im Wert von insgesamt über 1.000.000 Euro erlangt.
Die weiteren Ermittlungen in diesem Fällen führt das Kommissariat 122 (Cybercrime).
Präventionshinweise der Münchner Polizei:
– Überprüfen Sie den Absender einer Nachricht. Sollte dieser mitteilen, dass sich Kontodaten geändert haben, überprüfen sie die E-Mail-Adresse auf (möglicherweise auch nur minimale) Abänderungen. In manchen Fällen stimmt zwar die angezeigte E-Mail-Adresse mit der hinterlegten Kundenadresse überein, die tatsächliche Versand-E-Mail-Adresse jedoch nicht. Um das zu überprüfen, gehen Sie mit dem Cursor auf die angezeigte Email-Adresse. Anschließend wird ein Fenster angezeigt, welches die tatsächlich hinterlegte EMail-Adresse offenlegt.
– Sollten Sie Zweifel haben, halten Sie telefonische Rücksprache mit ihrem Geschäftspartner. Vermeiden Sie zur Verifizierung den Kontakt per E-Mail.
– Achten Sie in ihrem E-Mail-Postfach auf weitergeleitete E-Mails bzw. neue Regeln. Prüfen Sie hierzu insbesondere auch den „Spam“ Ordner und den Ordner „gelöschte Objekte“.
– Legen Sie bei Überweisungen einen festen Ansprechpartner fest.
Sollten Sie dennoch Opfer der Betrugsmasche werden, kontaktieren Sie unverzüglich die Polizei und ihre Bank.