Eine außergewöhnliche Zahl von acht Toten innerhalb von wenigen Tagen durch Verkehrsunfälle ist im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord zu beklagen. Am Mittwoch sind bei einem Frontalzusammenstoß mit einem LKW im Landkreis Landsberg eine Mutter mit ihren zwei Töchtern und einem weiteren jugendlichen Mädchen noch an der Unfallstelle verstorben. Am Dienstag starben im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm zwei junge Männer ebenfalls bei einem Frontalcrash mit einem LKW. Am Freitag kam ein Autofahrer auf der Nürnberger Autobahn bei Neufahrn ums Leben und ebenfalls am Freitag ein 25-jähriger Motorradfahrer in der Nähe von Ingolstadt.
Geschockt hat die Führung im Polizeipräsidium Oberbayern Nord auf die ungewöhnlich hohe Zahl von Todesfällen innerhalb weniger Tagen in ihrem Einzugsbereich reagiert. Als „rabenschwarze Woche“ hat das ein Sprecher gegenüber Medien bezeichnet. Bei vier Verkehrsunfällen sind acht Menschen ums Leben gekommen.
Eine Mutter, ihre beiden Töchter im Alter von 12 und 14 Jahren sowie ein weiteres 14-jähriges Mädchen, das ebenfalls im Auto saß, sind am Mittwoch zu Tode gekommen. Die 49-jährige Frau aus dem Landkreis Aichach-Friedberg war mit den drei Jugendlichen mit dem Auto auf der Bundesstraße B 17 in Richtung Landsberg unterwegs. In Denklingen kam das Fahrzeug aus ungeklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn und kollidierte frontal mit einem Sattelzug. Die Wucht des Aufpralles war so stark, dass alle vier Insassen des Pkw noch an der Unfallstelle verstarben. Der 58-jährige Lkw-Fahrer erlitt einen Schock und wurde stationär in einem Krankenhaus aufgenommen.
Ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst einschließlich zweier Rettungshubschrauber waren vor Ort. Aufgrund der extrem starken Deformation des Pkw war die Bergung der Toten für die eingesetzten Feuerwehrleute aus Denklingen und Kinsau nur mit erheblichem Aufwand durchführbar. Ein Kriseninterventionsteam übernahm die Betreuung von Unfallbeteiligten und Zeugen. In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Augsburg wurde ein Gutachter mit der Unterstützung der Unfallaufnahme beauftragt.
Am Dienstag, 2.6.2020, ist in Reichertshofen, Landkreis Pfaffenhofen, ein mit vier Personen besetzter BMW auf der Abfahrt von der Bundesstraße 300 auf die B13 in einer langgezogenen Rechtskurve ebenfalls aus nicht geklärter Ursache auf die Gegenfahrbahn geraten. Dabei ist das Auto frontal gegen einen Lastwagen geprallt. Die Wucht des Aufpralles war so stark, dass die beiden 18 und 19 Jahre alten Mitfahrer auf der Rücksitzbank tödliche Verletzungen erlitten. Der Fahrer und der ebenfalls 19-jährige Beifahrer wurden mit schweren Verletzungen mit zwei Rettungshubschraubern in Kliniken nach München und Ingolstadt gebracht. Der 49-jährige Lkw-Fahrer wurde leicht verletzt ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert.
Ein Großaufgebot umliegender Feuerwehren mit rund 60 Einsatzkräften unterstützte den Rettungseinsatz mehrerer Notärzte, die Unfallaufnahme und verkehrslenkende Maßnahmen der Polizei. Ein Kriseninterventionsteam (KIT) war vor Ort zur Betreuung von Unfallbeteiligten und Zeugen. Auch die Angehörigenverständigung erfolgte mit Unterstützung des KIT.
Bereits am vergangenen Freitag überschlug sich auf der Autobahn A9 bei Neufahrn, Landkreis Freising, ein Auto mehrfach. Der Fahrer wurde aus dem Auto geschleudert und ist auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben.
Ebenfalls au der A9 bei Ingolstadt ist am vergangenen Freitag ein 25-jähriger Motorradfahrer ums Leben gekommen. Er nach einer seitlichen Berührung mit einem Auto an die Leitplanke geraten und gestürzt.